Die besten Bestimmungsbücher
Für alle, die mich persönlich kennen, vielleicht ein etwas seltsamer Blog-Beitrag, da ich eigentlich fast ausschließlich über die Citizen Science Plattform iNaturalist bestimme und diese auch bis zum Erbrechen empfehle.
Also: Warum brauchen wir in unserer heutigen hochdigitalen Welt eigentlich noch Bestimmungsbücher und warum dieser Blog Post?
Zuallererst: Auf iNat (und auch auf ähnlichen Seiten wie Naturgucker, Flora Incognita oder Seek) findet man nicht immer eine Antwort auf seine Frage, besonders beim Bestimmen von Tierspuren ist die Bilderkennung oft überfordert und Experten auf dem Gebiet, die bei der Bestimmung helfen können, sind rar.
Außerdem können Bestimmungsbücher auch noch für andere Zwecke genutzt werden, hier eine kurze Liste zum Gebrauch:
…zum Bestimmen (wer hätte das gedacht! Hurra!)
…zum Schmökern und “Spazierengucken” (quasi ein Bilderbuch für Erwachsene)
…um sich einen Überblick über eine bestimmte Organismusgruppe oder einen Lebensraum zu verschaffen
…als Zeichenvorlage
…als Basiswissen über ein bestimmtes Thema durch den Theorieteil
Generell bevorzuge ich Bestimmungsbücher mit Illustrationen, ich bin zwar selbst Fotografin, aber meine Erfahrung ist, dass die Fotos in Bestimmungsbüchern oft trügerisch sind, was die Farben angeht und nicht perfekt ausgeleuchtet sind, besonders fatal fand ich das bei einem Insektenbestimmungsbuch vom Kosmos-Verlag, das ich dann durch eine ältere Version mit Illustrationen ersetzt habe.
Meine Empfehlung ist insofern tatsächlich bei Medimops oder in Antiquariaten nach den illustrierten, vergriffenen Auflagen zu schauen. Ich hoffe der Trend kehrt sich irgendwann um, ich fürchte aber, dass Fotos natürlich einfach billiger sind und die Verlage so mehr Geld verdienen können…
Achtung: Bei den älteren, illustrierten Versionen muss man dann allerdings noch einmal gegenchecken, ob sich was an der Taxonomie verändert hat, manchmal rutschen bestimmte Tier-, Pilz- oder Pflanzenarten durch neue DNA-Untersuchungen in andere Familien oder Gattungen, wodurch sich dann der lateinische Fachname verändert, wer da exakt sein will, sollte dann noch einmal bei iNaturalist im Artenporträt und unter “Taxonomie” nachschauen.
Wie immer verlinke ich bevorzugt Autorenwelt, wo die Verfasser einen größeren Gewinnanteil bekommen, ansonsten Buecher.de und bei englischen Büchern Amazon, da bei anderen Shops der Versand entweder erst Monate später oder gar nicht erfolgt.
Für gebrauchte Bücher empfehle ich immer das deutsche Medimops und für zollfreie englische Bücher World of Books Deutschland.
Aber genug gequatscht, let’s go!
Pflanzen
Wir fangen mal mit dem Pflanzenreich an, ich habe viele Bestimmungsbücher zu Blühpflanzen und Bäumen und Sträuchern zu Hause, leider fehlt mir noch ein Buch über Moose, wenn jemand eine Empfehlung hat, schreibt es mir gerne! Zu diesem Thema gibt es natürlich unzählig viele Bücher, hier sind meine persönlichen Favoriten, die sich im Alltag bewährt haben.
1.1: “Was blüht denn da?” von Margot Spohn
Ich weiß gar nicht, ob ich zu dem Buch noch groß etwas sagen muss? Großartige Illustrationen, gute Sortierung nach Blütenfarbe und Blütenblattzahl, vorausgesetzt natürlich, die Pflanze blüht… Bei nichtblühenden Pflanzen ist man evtl. besser dran mit digitalen Optionen wie Seek, Flora Incognita oder eben auch wie immer iNaturalist (Links im Vorwort oben).
Definitiv ein Standardwerk, an dem man nicht vorbei kommt! Beinhaltet auch Kapitel zum Thema “Bäume und Sträucher” sowie “Gräser”.
1.2: “Bäume am Blatt erkennen” von Maike Bosch
Wie oft stehe ich als Baum-Legastheniker vor einem Baum und denke mir, ok, falsche Jahreszeit zum Bestimmen, keine Früchte, Nüsse, Blüten, nix… Argh! Dieses Buch kann helfen! Besonders toll finde ich, dass die Blätter in Originalgröße abgedruckt sind, was auch schon einmal Anhaltspunkte gibt (auch wenn dies natürlich je nach Standort und Lichteinfall variieren kann, also Vorsicht!). Man kann also einfach mal ein Blatt mit nach Hause nehmen und in Ruhe nachschlagen.
Die Blätter im Buch sind fotografiert, aber es gibt auch Illustrationen vom ganzen Baum in Blüte und weitere Fotos von den Fruchtständen oder Nüssen. Insgesamt eine tolle Ergänzung für alle “tree hugger” und solche, die es werden wollen.
1.3: “Grundlagen der Feldbotanik” und “Grundkurs Pflanzenbestimmung” von Rita Lüder
Diese zwei Bücher sind etwas für ambitionierte Pflanzen-Fans und Biologen, da sie sehr ins Detail gehen und im Falle des “Grundkurs Pflanzenbestimmung” auch mit einem professionellen Bestimmungsschlüssel arbeiten. Die “Grundlagen der Feldbotanik” ist ein hervorragendes Werk (Buch ist untertrieben), das systematisch die heimischen 80 Pflanzenfamilien erklärt, im Buch sind über 600 Arten beschrieben. Man kann dieses Buch auch für die Prüfung der Botanik-Module der Naturgucker Akademie benutzen, in der Schweiz ist das Buch die Grundlage zum Zertifizierungskurs der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft.
Es ist auch sehr groß und schwer und damit sicher kein Buch zum Spaziergang im Feld, sondern eher ein Nachschlagewerk für zu Hause. Empfohlen für alle, die tiefer einsteigen wollen und sich Wissen über die vielen Pflanzenfamilien draufpacken wollen. Bei Nichtgebrauch auch als Türstopper nützlich ;)
1.4: “Welche Heilpflanze ist das?” von Wolfgang Fischer
In diesem Bereich gibt es im Kosmos-Verlag viele Bücher, ich habe dieses hier von Wolfgang Fischer, leider vergriffen. Das Buch benutzt dieselben Illustrationen wie “Was blüht denn da?”, nur der Inhalt ist anders, angegeben werden bei jeder Pflanze noch Drogen, Inhaltsstoffe und Anwendung. Wer sich auf Heilpflanzen spezialisieren möchte und ein Buch zum Bestimmen für unterwegs braucht, fährt mit diesem Bestimmungsbuch sicherlich gut.
2. Pilze und Flechten
Reich Nummer zwei, die Pilze! Ich denke hier haben viele Deutsche ein Bestimmungsbuch zu Hause, da es beim Speisepilzsammeln unerlässlich ist, sich auszukennen. Hier ist die Auswahl an Büchern sehr groß und man muss schauen, welche Bedürfnisse man beim Bestimmen hat und welche Art Buch einem zusagt.
Ich empfehle außerdem den Naturgucker Akademie Kurs zu Pilzen mit der schon oben verlinkten Botanikerin und Mykologin Rita Lüder zu machen, die Kurse sind exzellent und umsonst!
2.1: Der “Kosmos Pilzführer” von Harding, Lyon und Tomblin
Puh, ok, Pilzführer. Also, es gibt wie schon gesagt so viele Bücher zu dem Thema, dass man vielleicht wirklich selbst gucken muss, was einem zusagt. Da ich ja sehr auf Illustrationen stehe habe ich mir dieses recht alte Ding von 1997 gekauft, gut fand ich, dass hier ähnliche Arten im Vergleich angegeben werden. Und es ist einfach super schön anzuschauen. Auf Deutsch schon ewig vergriffen, auf Englisch noch erhältlich, in einer Neuauflage mit Fotos und Illustrationen. Wer also Bock auf englische Pilznamen hat, kann auch gerne auf dieses Buch ausweichen.
Wie in vielen anderen Pilzbüchern geht es hier fast ausschließlich um potentielle Speisepilze, meine Lieblingsgruppe, die Zersetzer und die Baumpilze, kommen hier fast gar nicht vor.
2.2: “Grundkurs Pilzbestimmung” von Rita Lüder
Die super sympathische und endlos kompetente Rita Lüder hat neben einem Grundkurs für Pflanzen auch einen Grundkurs zur Pilzbestimmung geschriebe und ist definitiv die erste Wahl, wenn man es genauer wissen will.
Auch hier hilft einem ein Bestimmungsschlüssel beim Identifizieren, bei Pilzen auf jeden Fall immer die sicherste Variante! Man hangelt sich mit dem Bestimmungsschlüssel ähnlich wie bei einem Pfeildiagramm an Fragen entlang bis zur richtigen Bestimmung. Also z.B. “Hat der Pilz Lamellen”: Ja, Seite x, nein, Seite y etc.
Bestimmungsschlüssel sind in bezug auf das Nature Journaling eigentlich auch eine geniale Art genauer zu beobachten und hinzuschauen und (im Fall der Pilze) auch Geruchssinn und Tastsinn einzusetzen.
Das Buch punktet zudem mit Fotos und Illustrationen, Sporenbildern, Diagrammen und einem super geschriebenen Einführungsteil. Es werden auch kleine Zersetzer und Baumpilze behandelt. Alles in allem eigentlich die erste Wahl, wenn man ein fundiertes Pilzbestimmungsbuch sucht!
2.3: “Die Flechten Mitteleuropas” von Wirth und Kirschbaum
Flechten, die unbekannten Wesen… Ich hoffe sehr, dass die Naturgucker Akademie irgendwann mal einen Kurs über Flechten anbietet, denn ich weiß immer noch viel zu wenig über diese Pilz/Algen/Bakterien-WGs. Da Flechten oft nicht so stark beforscht werden wie Pflanzen und Tiere, ist es auch mit der Bestimmung auf iNaturalist mit der Hilfe von Experten oft schwierig.
Zum Glück ist mein Papa mit einem Flechtenforscher befreundet, der gerade im Springer-Verlag mit Kollegen das wissenschaftliche Standardwerk zu Flechten geschrieben hat. Ich habe Burkhard also einfach mal gefragt, welches Bestimmungsbuch er an meiner Stelle kaufen würde, und er hat mir dieses hier empfohlen. Ausnahmsweise habe ich null Probleme mit den Fotos, da man Flechten wirklich gut fotografieren kann (sie laufen nicht weg). Ein tolles, umfangreiches Buch, es wird immer auf die Hauptmerkmale eingegangen sowie auf Unterscheidungsmerkmale zu anderen Arten und zur Ökologie und Verbreitung der Art.
3. Tiere und ihre Spuren
Okay... Tiere… Bestimmen... Jouh. Bei Säugetieren und Vögeln ja in der Regel kein Problem, aber ansonsten ist es schon ein seeehr weites Feld. Wer mal auf iNaturalist versucht hat kleinere Insekten, Gliederfüßer oder Nacktschnecken zu bestimmen, weiß wovon ich rede. Ich stelle insofern einfach mal ein paar Standardwerke zu Vögeln und Insekten vor und gehe dann auch nochmal stärker auf Tierspuren ein. Wenn man ein Spezialinteresse hat (z.B. Ameisen) ist dann sicher mit einem Spezial-Naturführer (oft auch wieder von Kosmos) gut beraten, der dann auch die gängigsten Arten abdecken sollte. Auf diese einzelnen Gruppen gehe ich hier nicht ein, mir geht es eher um Bücher, die einen guten Überblick verschaffen können.
3.1: “Der Kosmos Vogelführer von Svensson, Mullarney und Zetterström
Leider vergriffen ist dieses Buch für mich die Nummer eins beim Vogelbestimmen, da es mit Illustrationen arbeitet und wirklich alle unsere europäischen Arten beinhaltet, es kann also auch im Ausland im Urlaub gute Dienste leisten. Wem ein Buch über heimische Vögel genügt ist aber auch gut dran mit dem aktuellen Kosmos Klassiker “Welcher Vogel ist das?”. Oder mit der mobilen Variante über die Nabu Vogel App, die man dann auch praktischerweise immer mit sich im Handy herumträgt.
3.2: “Der Kosmos Insektenführer” von Zahradnik
Joh. Also: Im Prinzip ist so ein Bestimmungsbuch in dem Bereich meiner Meinung nach schon fast sinnlos, da es (noch) so unglaublich viele Insektenarten bei uns gibt, dass es mir oft passiert ist, dass genau die Art, die ich gefunden hatte, nicht im Buch ist. Oder es laut iNaturalist in der Gattung viele quasi-Doppelgänger gibt, d.h. mit den Büchern geht man dann automatisch davon aus, die am häufigsten vorkommende Art entdeckt zu haben, wenn es eigentlich eine ganz andere ist. Mir ist das gerade diese Woche passiert, ich dachte “geil, ein schwarzer Moderkäfer bei mir am Teich, hurra!”, hab das dann auf iNat so bestimmt und war total dankbar, dass jemand, der wirklich Ahnung hatte, gesehen hat, dass es eine Nachbarart aus derselben Gattung ist, von der es keinen deutschen Namen gibt. Letzteres ist dann aber natürlich auch irgendwie noch cooler, wenn es im eigenen Garten ist und man sich über die selteneren Tiere freuen kann, die dort leben.
Aber: Für Allerweltsarten und um einen Überblick über die wichtigsten Insektengruppen zu bekommen, ist das hier ein tolles Buch, da es viele Farbillustrationen aufweist. Bei den neueren Versionen vom Kosmos Verlag im niedrigeren Preissegment irritiert mich immer total, dass sie versucht haben, den Hintergrund vom Insekt zu photoshoppen, d.h. hinter dem Käfer ist dann ein unscharf auslaufender grüner Kreis, was mich zumindest total nervt. Da müsstet Ihr mal schauen, ob Ihr damit klarkommt, ich mag dieses von Zahradnik deswegen mehr.
Das deutlich teurere Buch “Der Kosmos Insektenführer” ist da besser, da wird nichts ausgeschnitten und das ganze Fotos gezeigt, was mein Hirn weniger verwirrt. Mit 45 Euro aber natürlich ein tieferer Griff ins Portemonnaie.
Schaut bei den älteren Büchern aber dann unbedingt nochmal auf iNaturalist vorbei, ob die Klassifikation noch so stimmt, da tut sich wirklich sehr viel in der Biologie dank DNA-Testungen.
3.2: “Tierspuren und Fährten” von Ohnesorge und Scheiba
Ach, ich liebe dieses Buch einfach und habe es schon oft empfohlen.
Ich habe meine Liebe zum Spurensuchen (bzw. frei nach Marc-Uwe Kling zum Spurenfinden) in meiner Arbeit an der Grundschule entdeckt. Kinder sind ja zu fast 100 Prozent totale Tierfans und im Winter im Wald ist es dann oft Essig mit Käfer finden etc., insofern habe ich mich dann etwas in das Fährten- und Spurensuchen hineingefuchst und es ist unglaublich, was man findet, wenn man weiß wonach man suchen kann! Meine Top Fünde waren Wolfsspuren im Bayerischen Wald, ein Dachsbau hier in Bauerbach und Eicheln in der Borke einer Eiche vom Kleiber. Aber auch Reiher- und Hasenspuren im Schnee und vieles mehr haben mich schon total begeistert, ein paar meiner Lieblingsfunde könnt Ihr Euch hier in meiner Galerie anschauen.
Das Ohnesorge / Scheiba Buch besticht mit wunderschönen (richtig geraten) Illustrationen, die zum “Spazierengucken” einladen. Es ist nicht das umfangreichste Buch zu diesem Thema (mehr gleich weiter unten), aber sicherlich das schönste und für den Einstieg sehr gut geeignet.
3.3: “Tracks and Signs of the Birds of Britain and Europe” von Brown, Ferguson, Lawrence and Lees
Für alle “Bird Nerds”, die tiefer einsteigen wollen und auch mal Trittsiegel, Federn oder Schädel bestimmen wollen empfehle ich dieses Buch. Die Trittsiegel sind im Buch in Originalgröße abgedruckt und auch Gewölle, Nester und Losungen kommen im Buch vor. Das einzige, was tatsächlich kurioserweise fehlt sind Eier (?), warum auch immer. Leider gibt es das Buch nur auf Englisch und man kommt dann nicht umhin die englischen Vogelnamen nachzuschlagen, aber der Aufwand loht sich definitiv! Mir ist auch kein deutsches Äquivalent bekannt, falls Ihr eins kennt lasst es mich sehr gerne wissen!
Zur Eibestimmung empfehle ich das deutlich billigere “Welcher Vogel ist das” vom Kosmos Verlag, hier sind die Eier auch in Originalgröße abgedruckt.
3.4: “The Nature Tracker’s Handbook” von Nick Baker
Ich hatte das Buch erst nicht in meiner Liste und hatte den Blog Post schon veröffentlicht, als mein Mann einen rätselhaften, äh, Haufen im Heizungskeller gefunden hatte und wissen wollte, welches Tier bei uns mal kurz gewohnt hat. Da fiel mir auf, dass ich nur ein Buch habe, in dem auch Losungen ausführlicher behandelt werden und das ist dieses tolle Buch von Nick Baker. Nick ist ein naturbegeisterter TV-Moderator, der im britischen Fernsehen viele Natursendungen moderiert hat und sehr “handgreiflich” ist, d.h. er hat viele Anleitungen zum Basteln von allerlei Geräten in seinen Büchern, von Becherlupen und Unterwassersichtgeräten bis hin zur Tierspurenfalle, er beschreibt, wie man Gewölle auseinandernimmt und gefundene Knochen sauber bekommt. Dieses Buch punktet aber auch mit vielen anderen Themen, es ist das einzige Buch, das ich besitze, wo auch Tierbauten fotografisch erklärt werden (Dachs, Fuchs, Feldmäuse etc.) sowie Bissspuren an Bäumen (auch vorhanden beim Ohnesorge / Scheiba Buch). Generell liebe ich Nick Baker’s Bücher, weil seine Begeisterung für die Natur deutlich spürbar ist, instofern habe ich es noch nachträglich mit hinzugenommen.
4. Lebensräume
4.1: “Habitats of the World” von Campbell, Behrens, Hesse und Chaon
Ach, was liebe ich dieses Buch! John Muir Laws hatte einen der Autoren mal zum Interview in seinem Nature Journal Online Club und ich habe den Kauf nie bereut! Es ist ein Bestimmungsbuch der anderen Art, es werden Habitate und Ökosysteme vorgestellt, von der arktischen Tundra über den mitteleuropäischen Buchenmischwald bis hin zu Wüsten und Regenwäldern.
Genial finde ich die Darstellungsweise für jeden Lebensraum, neben einer Landkarte wird auch immer die Silhouette eines Menschen und der Landschaft gezeigt, d.h. man bekommt einen guten Eindruck von der Höhe der Vegetation. Außerdem gibt es zu jedem Habitat ein Diagramm mit NIederschlagshäufigkeit und einer Kurzzusammenfassung. Es wird außerdem noch auf die dort lebenden Tiere eingegangen und Beispiel-Landschaften, wo man dieses Habitat beobachten kann (oft Nationalparks etc.). Alles ist zudem noch schön bebildert.
Alles in allem ein super Buch zum Schmökern und Nachschlagen. Leider bisher nur auf Englisch erschienen.
4.2: “Der Kosmos Waldführer” von Eva-Maria und Wolfgang Dreyer
Für alle Waldfans ein guter Kompaktführer mit den häufigsten Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. Auch sehr schön sind die kurzen Einführungskapitel zur Ökologie, Klimawandel und zum Wald Erleben sowie die Kapitel zu Pflanzengallen, Moosen und Flechten, die sonst ja eher zu kurz kommen. Und endlich mal ein Bestimmungsbuch mit Fledermäusen, juchhu!
Ich nutze das Buch auch viel in meiner Arbeit mit den Kindern, die gerne Tiere im Wald nachschlagen und aus dem Buch auch gerne abzeichnen.
4.3: “Düne, Strand und Watt” von Janke und Kremer
Moin, bumm, tschakk! Für alle Meer-Fans, die meer wollen (ein Euro ins Phrasenschwein), ist dieses Buch hier sicherlich die erste Wahl. Neben Vögeln, Säugetieren, Muscheln und Pflanzen findet man auch ungewöhnlichere Tiere, die man am Strand finden kann, wie Moos- oder Nesseltiere, die man (wie ich in Dänemark) erstmal für eine Pflanze hält, wenn man sie findet.
Alles in allem ein tolles Buch zum Mitnehmen in den Urlaub!
4.4: “Was lebt in Tümpel, Bach und Weiher?” von Wolfgang Engelhardt
Ein top Buch für alle mit einem naturnahen Gartenteich und generell für alle Wasserfans! Toll bebildert und beschrieben und im Vergleich zu anderen Kosmos Titeln noch mit Illustrationen, yippieh und danke! Auch der Einführungsteil ist sehr interessant und schon beim Durchblättern kommt man eigentlich aus dem Staunen nicht mehr heraus (z.B. Köcherfliegen, Süßwasserschwämme oder Wasserskorpione).
Begleitend kann man sich vielleicht auch noch den Naturgucker Akademie Kurs zum Thema Fließgewässer anschauen.
4.5: “Das Leben im Wassertropfen” von Streble, Krauter und Bäuerle
Definitiv das ungewöhnlichste Bestimmungsbuch, das ich habe und das ich bisher auch ehrlich gesagt noch nicht wirklich benutzt habe (jetzt mit Teich aber auf meiner To-Do-Liste!), aber ich wollte es trotzdem für alle, die ein Mikroskop haben kurz vorstellen. Wenn man Bock auf Mikroskopieren hat und vielleicht auch einmal wie Ernst Haeckel die kleinsten Lebewesen zeichnen möchte, dann ist dieses Buch das erste, was man sich besorgen sollt. Sehr gute und detaillierte Zeichnungen und Beschreibungen und in der neueren Ausgabe auch noch mit einem Fotografieteil versehen. Und es beweist mal wieder sehr eindrücklich, dass das Leben überall ist, auch dort, wo man es gar nicht vermutet!
5. Steine und Mineralien
“Welcher Stein ist das?” von Rupert Hochleitner
Ich vergesse ja leider ganz oft, dass zur Natur auch die unbelebte Welt zählt, dieses Buch habe ich mir nach dem Nature Journal Club Ausflug ins Mineralogische Museum in Marburg zugelegt, aber dann aus Ermangelung an coolen Steinen nicht benutzt. Ich habe eine Uralt-Version sehr günstig auf Medimops gekauft, aber die aktuelle Version sieht etwas besser designt aus. Wäre vielleicht eine tolle Idee für eine Sofa-Journalrunde im Winter, wenn man mal was ganz anderes machen möchte. Zu allen Edelsteinen gibt es auch interessante Informationen, oft auch mit Kristalldiagrammen (z.B. Quader-Form etc.).
So, das wär’s für’s erste, gibt es noch ein Buch, das unbedingt auf die Liste muss? Schreibt mir gerne Eure Empfehlungen :)
Viele liebe Grüße, Katja

